Dan: Und was bringt die Website wirklich? Nicht nur im Hinblick auf die Kosten – sondern vor allem: Welchen Nutzen und welchen konkreten Benefit bietet sie?
Wenn die Website z. B. als Lead-Generator dient und dem Sales-Team qualifizierte Anfragen liefert, dann geht es nicht nur darum, was die Website kostet, sondern auch darum, welchen Wert sie schafft. Und genau hier stellt sich die entscheidende Frage: Wie finden wir gemeinsam heraus, ob wir als Agentur die richtigen Partner für euch sind?
Erich: Beim Thema „Benefit“ sind wir wieder bei dem, was wir zuvor mit den Zielen besprochen haben. Aber wie findet man nun die richtige Agentur? Bei der Agenturauswahl ist es sinnvoll, sich zunächst die Referenzen anzuschauen:
Oft kennt man auch jemanden, den man fragen kann:
„Wie war die Zusammenarbeit?“
„Wurde das Budget eingehalten?“
„Hat das Projekt funktioniert – fachlich und menschlich?“
Ein weiterer, aus meiner Sicht sehr wichtiger Punkt – den ich besonders aus Kundensicht gelernt habe: Ich möchte die Menschen kennenlernen, die mein Projekt umsetzen.
Immer wieder habe ich erlebt, dass bei Projektstart plötzlich neue Leute auftauchten, die frisch in der Firma waren oder noch nie mit dem Tool gearbeitet hatten, das eigentlich verkauft wurde. Für mich war es daher entscheidend, ein Gefühl dafür zu bekommen, wer wirklich hinter dem Projekt steht. Ich habe das jeweils so gelöst, dass ich bereits beim Pitch darum gebeten habe, den tatsächlichen Projektleiter kennenzulernen – also die Person, die für die operative Umsetzung und für die technische Verantwortung zuständig ist. So konnte ich direkt mit der Person sprechen, mit der ich später zusammenarbeiten würde.
Denn eine Erfahrung zeigt sich immer wieder: Das beste Tool bringt nichts, wenn es vom falschen Team implementiert wird. Am Ende zählt nicht nur die Software – sondern das Verständnis, die Erfahrung und die Umsetzungskompetenz des Teams.
Dan: Das ist eben weder B2B noch B2C. Das ist eben H2H, Human-to-Human. Am Ende des Tages ist es immer Human-to-Human.
Schauen wir noch etwas weiter: Welche Fallstricke können in einem Projekt auftreten?
Ein zentraler Punkt ist die realistische Ressourcenplanung. Es ist wichtig, dass ein Projekt so aufgesetzt ist, dass es vom Unternehmen auch tatsächlich umsetzbar ist. Denn es bringt nichts, wenn wir die grössten und kreativsten Ideen entwickeln, diese aber intern nicht realisiert werden können – sei es aufgrund fehlender Datenaufbereitung, mangelnder Ressourcen oder unklarer Verantwortlichkeiten.
Ein Projekt muss koordiniert werden – Content muss erstellt, gepflegt und freigegeben werden.
Bitte kommt nicht mit dem Gedanken: „Wir haben ja schon Inhalte – wir übernehmen sie einfach.“ Das führt meist nur zu „altem Wein in neuen Schläuchen“. Stattdessen müssen wir uns fragen:
Wie verhalten sich die Nutzer heute?
Wo befindet sich unser „Fischschwarm“?
Welche Inhalte und Strukturen sind heute wirklich relevant?
Gerade deshalb wird auch die Strukturphase des Projekts entscheidend.
Ein häufiger Fehler ist auch das sogenannte Scope Scraping – also die schleichende Erweiterung des Projektumfangs. Das führt nicht nur zu Verzögerungen, sondern lässt auch die Kosten schnell ansteigen.
Hier kommt unser „Magisches Dreieck“ ins Spiel: Budget, Zeit und Qualität stehen in direkter Wechselwirkung. Wenn sich ein Parameter verändert, hat das Auswirkungen auf die anderen beiden – das verdeutlicht auch die eingeblendete Grafik. Deshalb ist es so wichtig, von Anfang an klare Anforderungen zu definieren und diese auch beizubehalten.
Ein weiterer zentraler Punkt: Das Testing und die finale Freigabephase. Auch wenn wir bei der Content-Erstellung und Befüllung unterstützen: Die inhaltliche Verantwortung liegt letztlich beim Kunden. Bevor eine Seite live geht, braucht es jemanden, der den Auftrag abnimmt, prüft und freigibt – das ist ein unverzichtbarer letzter Schritt im Projekt.