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Headless CMS einfach erklärt - für welche Schweizer Unternehmen macht ein Headless CMS Sinn?

Episode #12 – Dani und Erich sprechen über die Entstehung des neuen Brands ELUVA, die wichtigsten Learnings von der Digital World Konferenz rund um KI-Strategie und zeigen auf, was es mit Headless CMS wirklich auf sich hat. Zum Schluss gibt’s mit dem ChatGPT-5 Prompt Optimizer ein Tool, das für alle KI-Nutzer:innen spannend ist.

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ELUVA - Die neue Energie-Marke von CS2 & revoltec

ELUVA ist ein neuer Brand, der aus der Partnerschaft zwischen CS2 AG (digitale Plattformen, IT-Systeme) und revoltec GmbH (Energietechnik, Anlagenbau) entstanden ist.

Kernprodukte:

  • ELUVA EMS: Energiemanagementsystem vor Ort, das Stromerzeugung, -speicherung und -verbrauch in Echtzeit steuert.

  • ELUVA LINK: Plattform, die dezentrale Speicher bündelt und so ein virtuelles Kraftwerk aufbaut.

USP: Kombination aus lokaler Intelligenz und überregionaler Vernetzung.
Zielgruppen: Energieversorger, Gebäudeeigentümer:innen, Installationsbetriebe.

Fazit:

ELUVA ist ein Puffer und Koordinator für das Schweizer Stromnetz – eine Schlüsseltechnologie, damit die Energiewende von 40 GW erneuerbarer Leistung bis 2035 machbar bleibt.

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Digitalstrategie & KI

Learnings von der Digital-World Conference 2025

  • Generative AI im Marketing: Laut einer HSG-Studie nutzen 75 % der Unternehmen KI, aber 91 % davon Standard-Tools – nur 5 % wirklich strategisch.

  • Industrielle Revolution & KI (Marc K. Peter): Viele Schweizer Unternehmen sind noch in Phase 3 (Automation), überspringen Phase 4 (Digitalisierung) und wollen direkt in Phase 5 (KI). Das funktioniert nicht ohne digitale Grundlagen.

  • Strategie-Alarm: 50 % der Unternehmen tätigen keine Strategiearbeit mehr – fatal im Zeitalter von KI.

Fazit:

Ohne Digitalisierung und klare Strategie macht der Einsatz von KI keinen Sinn. Erst Hausaufgaben erledigen – dann KI als Beschleuniger nutzen.

Hauptthema:

Headless CMS - für wen ist das geeignet?

Was steckt wirklich dahinter?

  • Definition: Trennung von Backend (Inhalte) und Frontend (Darstellung) – Inhalte via API an beliebige Kanäle.

  • Vorteile: Flexibilität, Skalierbarkeit, Content-as-a-Service. Ideal für grosse Unternehmen mit vielen digitalen Touchpoints.

  • Nachteile: Höhere technische Komplexität, mehr Schnittstellen, Redakteure haben weniger Vorschaufunktionen, SEO & Navigation müssen extra entwickelt werden.

TYPO3 als Headless: möglich – kombiniert klassische Backend-Stärken mit Headless-Funktionalität.

Fazit:

Headless CMS ist für Grossunternehmen mit Microservices-Architektur sinnvoll. KMU sollten genau prüfen, ob Aufwand und Kosten im Verhältnis stehen – oft ist ein klassisches CMS die bessere Wahl.

Tool-Tipp: ChatGPT-5 Prompt Optimizer

Bessere Prompts für bessere Ergebnisse

  • Funktion: Optimiert Prompts, beseitigt typische Fehler, passt sie für Coding, Multi-Modalität oder Agentic Workflows an.

  • Nutzen: Hilft bei der Migration von Prompts zu GPT-5 und vermittelt Best Practices.

  • Quelle: basiert auf dem offiziellen „Prompt Migration & Improvement Cookbook“ von OpenAI.

Fazit:

Der Prompt Optimizer verbessert nicht nur Prompts, sondern schult auch im Umgang mit ChatGPT-5 – ein Lern- und Praxis-Tool in einem.

45:09min
Marketing Budget gekürzt? 8 Tipps für mehr Effizienz
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Marketing Budget gekürzt? 8 Tipps für mehr Effizienz

ZWEIBLOG.COM Episode #10 – Dani und Erich feiern die zehnte Ausgabe mit einem Rückblick auf die spannendsten Learnings und Highlight Themen aus den bisherigen Folgen. In der News diskutieren sie den aktuellen MIT-Report The GenAI Divide, der zeigt, warum 95 % aller KI-Projekte scheitern und welche Erfolgsfaktoren wirklich entscheidend sind. Im Hauptthema stellen sie die acht Hebel für effizientes Marketing vor, die Unternehmen gerade in Zeiten von Budgetkürzungen helfen können: von Vereinfachung über Standardisierung und Professionalisierung bis hin zu Automatisierung und Substitution. Zum Abschluss präsentieren sie mit dem AI Bot Analyzer ein Tool, das prüft, ob KI-Crawler wie ChatGPT auf Webseiten zugreifen können.
40:36min
Google Search Central Deep Dive
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News von Google zur SEO Optimierung für AI-Mode und AI-Overviews

Episode #9 – Dani und Erich sprechen über die Kennzeichnung von KI-Bildern im Handel, den Einfluss des EU AI Acts und warum Transparenz bei AI-Content immer wichtiger wird. Zudem berichten sie von den wichtigsten SEO-News der Google Search Central APAC 2025, darunter Trends bei Voice- und Bildersuche, Mobile-Optimierung, Crawl-Budget und Indexierung. Zum Schluss zeigen sie ein praktisches Open-Graph-Tool, mit dem sich Vorschauen für LinkedIn und andere Plattformen optimieren lassen.
37:00min
MCP in Typo3
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MCP in Typo3

ZWEIBLOG.COM Episode #8 - Dani und Erich sprechend über das aktuelle Google-Core-Update Juni 2025, den Einfluss von Künstlicher Intelligenz auf Content und Suchmaschinenoptimierung sowie über erste Praxistests mit KI-Agenten wie dem ChatGPT-Agenten und dem Comet-Browser. Ausserdem zeigen sie, wie sich mit dem neuen Model-Context-Protocol wiederkehrende Aufgaben in TYPO3 automatisieren lassen – und stellen am Ende ein hilfreiches SEO-Tool vor, das Daten aus der Google Search Console übersichtlich aufbereitet.

Häufig gestellte Fragen

Wann sollten Unternehmen von einem Headless CMS Abstand nehmen?

Unternehmen mit begrenztem technischen Know-how oder solchen, die nicht mehr als zwei Ausgabe-Kanäle bedienen, sollten von einem Headless CMS Abstand nehmen. Die zusätzliche Komplexität kann ohne das nötige Fachwissen zu Herausforderungen und höheren Kosten führen.

Wie verändert ein Headless CMS die Zusammenarbeit zwischen Marketing und Technik?

Die Zusammenarbeit wird intensiver, da Marketing- und Technikteams enger zusammenarbeiten müssen, um die Inhalte strukturiert zu erstellen. Ein gewisses technisches Verständnis ist erforderlich, um die Vorteile eines Headless CMS voll ausschöpfen zu können.

Kann TYPO3 als Headless CMS genutzt werden?

Ja, TYPO3 kann als Headless CMS verwendet werden, was es ermöglicht, die umfangreiche Benutzeroberfläche im Backend zu nutzen. Dies bietet den Vorteil, dass Unternehmen auf das mächtige TYPO3-Ökosystem zugreifen können, ohne vollständig auf ein neues System umzusteigen.

Welche Rolle spielt SEO bei einem Headless CMS?

SEO kann komplexer sein, da es im Frontend implementiert werden muss. Wenn nicht ausreichend technisches Know-how vorhanden ist, können Probleme auftreten, die die Sichtbarkeit der Inhalte in Suchmaschinen beeinträchtigen.

Wie beeinflusst ein Headless Ansatz die Benutzerfreundlichkeit für Content-Redakteure?

Ein Nachteil vieler Headless Systeme ist, dass sie oft keine integrierten Vorschaufunktionen bieten. Dies kann die Arbeit der Redakteure erschweren, da sie nicht sofort sehen können, wie ihre Inhalte auf verschiedenen Kanälen aussehen werden.

Welche Herausforderungen können bei der Implementierung eines Headless CMS auftreten?

Die Implementierung eines Headless CMS kann technische Komplexität mit sich bringen, da zwei separate Anwendungen verwaltet werden müssen. Zudem benötigen Unternehmen qualifizierte Entwickler für Backend und Frontend, und Änderungen im Frontend erfordern oft technische Unterstützung.

Was sind die Hauptvorteile eines Headless CMS?

Zu den Vorteilen gehören Flexibilität bei der Auswahl der besten Frontend-Technologie und eine schnellere Markteinführung neuer digitaler Touchpoints. Inhalte können einfach über APIs in neue Kanäle integriert werden, was die Anpassungsfähigkeit erhöht.

Für wen ist ein Headless CMS besonders geeignet?

Headless CMS eignen sich besonders für größere Unternehmen, die Inhalte über mehrere Kanäle verbreiten möchten. Diese Unternehmen sollten jedoch über ein gewisses technisches Know-how verfügen, um die zusätzliche Komplexität zu bewältigen, die mit der Trennung von Backend und Frontend einhergeht.

Welche Technologien ermöglicht ein Headless CMS für die Inhaltsdarstellung?

Ein Headless CMS nutzt APIs, um Inhalte für verschiedene Frontend-Technologien bereitzustellen. Dadurch können Inhalte auf Websites, mobilen Apps, digitalen Anzeigetafeln oder Smart-Home-Geräten angezeigt werden. Diese Vielseitigkeit ist besonders vorteilhaft für Unternehmen mit unterschiedlichen digitalen Touchpoints.

Was ist ein Headless CMS und wie unterscheidet es sich von traditionellen CMS?

Ein Headless CMS trennt das Backend, wo Inhalte erstellt werden, vom Frontend, das die Inhalte darstellt. Im Gegensatz dazu sind traditionelle CMS monolithisch, wobei sowohl die Content-Erstellung als auch die Darstellung in einem System integriert sind. Diese Trennung ermöglicht mehr Flexibilität bei der Präsentation von Inhalten.

Transkript Zweiblog Episode 12

Dani: Herzlich willkommen zur Folge Nr. 12 von unserem Blog-Format «Zweiblog.com». Und heute haben wir wieder viele Sachen vorbereitet. Am besten legen wir gleich los.

Erich: Wie vielleicht der eine oder andere gesehen hat, es gibt einen neuen Brand, ELUVA von der CS2. Lass uns kurz darüber reden. Wie ist der Brand entstanden und was steckt hinter diesem Unternehmen ELUVA?

Dani: Ja, ELUVA ist noch ein junges Unternehmen, das ist so, aber es hat tiefe Wurzeln. Wir haben in der Vergangenheit gesehen, dass die Solarbranche oder die erneuerbaren Energien ein grosses Thema im Moment sind. Insbesondere die Photovoltaik, die hier als grosse Chance investiert wird.

Aber es gibt auch grosse Herausforderungen mit Solarstrom, denn ich sage immer, Solarstrom ist Flatterstrom, das ist inkonsistent, eine Wolke kommt und das bricht ein. Aus diesem Grund haben wir zur Netzstabilisierung und Optimierung ELUVA ins Leben gerufen. So hat das angefangen. Es ist schon aus einer Leidenschaft entstanden, aber hier ist natürlich die CS2 nicht unschuldig von den Topics her.

Erich: Das sind ja Partner, verschiedener Firmen oder Personen, die in ELUVA involviert sind. Wer ist in ELUVA involviert?

Dani: Es ist ein ganzes Team von Leuten. Auf der einen Seite CS2, die mit ihrer Kompetenz und langjährigen Erfahrung aus den digitalen Plattformen heraus ein guter Sparring-Partner sind. Pascal Mühry ist auch mit im Boot, er in der ganzen Branche sehr vernetzt und hat in vielen Unternehmen in dieser Richtung bereits mitgearbeitet. Und als dritter Sparringpartner ist Revoltech GmbH aus Zunzgen, die seit Jahren in der Energietechnik und im Anlagerbau tätig sind. Und diese drei Sparringpartner zusammen heisst: das optimalste als Set zusammengebracht.

Erich: Was macht denn die ELUVA? Wie sieht das Produkteportfolio der ELUVA aus?

Dani: ELUVA hat zwei Produkte: Auf der einen Seite ist es ELUVA EMS. Das ist eine Hardware, die vor Ort installiert wird. Dort werden die Solaranlagen gekoppelt, die Batteriespeicher und den Verbrauch des Unternehmens vor Ort gekoppelt. Dort geht es v.a. darum, dass man Peaks shaven kann. Viele Unternehmen, Industriebetriebe bezahlen extra Kosten, wenn sie zu hohe Einkaufspeaks haben. Auf der anderen Seite optimiert man den Eigenverbrauch mit Prognosen vom Wetter. Wie wird es und was macht das Wetter? Das ist sicher etwas ganz Wichtiges. Es werden Ladestationen gesteuert, es werden Boiler gesteuert, es kann alles über das ELUVA EMS gemacht werden. Und das zweite ist dann ELUVA, das ist dann eine Software-Plattform, wo wir zu einem virtuellen Kraftwerk können, all die Industriebetriebe zusammenhängen. Und dann die Batteriespeicher, die in eine Regelenergie gehen um das Netz zu stabilisieren, an verschiedenen Standorten gekoppelt werden können. Und mit Swissgrid und Primeo zusammen gesteuert werden können. So konzipieren sich die zwei Produkte: ELUVA EMS vor Ort, ELUVA LINK als Aggregator.

Erich: Was sind die Besonderheiten dieser Technologie?

Dani: Die Besonderheit ist, dass es heute schon Regelenergie gibt. Hier werden Batterien ans Netz gehängt und in der Regelenergie eingesetzt. Es gibt Batterien, die werden im Industriebetrieb eingesetzt, die werden zur Eigenverbrauchsoptimierung eingesetzt. Was es aber nicht gibt, ist die Kombination daraus, dass ich mit einem Speicher alle Facetten steuern kann, ohne dass ich das trennen muss. Und das Ganze dann eben über diese Plattform zusammengezogen werden kann. Und am Ende des Tages ist es auch eine politische Sache, weil ich da nicht zu weit gehe in den News, dass eben der Flatterstrom aufhören muss. Denn das ist die grösste Netzbelastung: es kommt eine Wolke, die Solaranlage fällt zusammen. Jeder, der eine Solaranlage zuhause hat, kennt dieses Phänomen. Oder, ich kaufe eine Batterie, hänge die an meine Anlage und dann füllt sich die auf dem Morgen und 11 Uhr knallt es, weil dann der Rest einfach eingespiesen wird. Das stresst das Netz extrem und das ist der Grund, weshalb ELUVA einzigartig ist.

Erich: Und wer sind die potenziellen Kunden von ELUVA?

Dani: Zum einen sind das natürlich die Industriebetriebe, die Landwirtschaft, Gebäudeeigentümer, die ihre Energiekosten optimieren wollen und auch vielleicht den Autarkiegrad erhöhen. Zum anderen sind es Installationsbetriebe, die ELUVA einsetzen können, um bei ihren Kunden das umzusetzen. Und als dritter Partner sind es natürlich die Energieversorger der Schweiz und auch von ganz Europa. Diese Steuermöglichkeiten brauchen wir in Zukunft um aus Flatterstrom, geraden Strom zu machen und auch mehr steuern, regeln und optimieren zu können.

Erich: Okay. Das klingt alles extrem spannend, wenn man die Energiesituation in der Schweiz kennt. Man hat ja auch gesehen, es gibt eine übergeordnete Problemstellung, die man mit der schafft zu lösen. Könntest du vielleicht noch etwas darüber erzählen?

Dani: Ich denke wichtig ist, dass die Schweiz bis 2035 rund 40 Gigawatt an erneuerbaren Energien ans Netz bringen will. Aber das heutige Problem ist eigentlich das, dass das Kupfer, welches im Boden liegt, die Leitungen, die hier oben liegen, höchstens 15 Gigawatt gleichzeitig handeln können. Das heisst eben, nur dank intelligenten Steuerungen und nicht einfach alles ins Netz, was aus der Sonne kommt. Es muss das ins Netz, wenn es gebraucht wird. Es muss lokaler verwendet werden, darum auch die Anpassungen der Gesetze mit den virtuellen ZEVs etc. Man hat sehr viel gemacht, aber am schlechtesten war es, einfach zu sagen, Solarpanels aufs Dach und wir haben das Problem gelöst. Nein, das Problem kommt erst noch auf uns zu und es reicht auch nicht, wenn man nur ein AKW bauen will, bis das gebaut ist, haben wir das Problem schon lange.

Es braucht jetzt Steuerungen und diese Steuerung ist eigentlich mit der ELUVA da, um eben diesem Problem entgegenzuwirken.

Erich: Drei Kompetenzen: Anlagenbau, Automatisierung, Energiemarkt und Software und Softwareentwicklungs-Know-how kombiniert zusammen, um dieses Problem anzugehen und zu lösen. Klingt auf jeden Fall sehr spannend und vielversprechend.

Dani: Und der vierte Faktor ist noch Sicherheit. Das hört man ja auch immer wieder: Solaranlagen können gehackt werden, Energiedienstleister können gehackt werden. Ich glaube, das ist, wie du es zusammenfasst, extrem rund, wenn man diese Kompetenzen zusammenbringt.

Erich: Gut, auf jeden Fall an die Leute, die hier dran sind: Guter Start, viel Erfolg und das klingt spannend. Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt.

Dani: Aber wenn wir gerade am Know-How-Sharen sind: Du warst letzte Woche an einer Konferenz, der Digital World Conference. Wie war es? Wie hat es dir gefallen?

Erich: Diese Konferenz war super. Die kann ich jedem empfehlen. Die wird nächstes Jahr auch wieder im September stattfinden. Was für mich erschreckend war, ehrlich gesagt, ich wohne ja hier in der Region, das war in Pratteln, 20 Kilometer von hier, Region Nordwestschweiz. Und die Leute, die ich kannte, waren von Zürich, Luzern und Bern. Aber von der Region Basel kannte ich relativ wenig, die dort waren.

Dani: Ja und was hast du an Giveaways und Takeaways mitgenommen? Giveaways vielleicht nicht, aber Takeaways interessieren mich noch viel mehr?

Erich: Wie erwartet ging es natürlich extrem stark um KI. Ein Vortrag von Aldo Gnocchi war sehr spannend, mit generative AI im Marketing. Wir machen in die Shownotes die Slides von Aldo. Er hat sie auf LinkedIn gepostet. Er hat dort eine Studie der Uni St. Gallien zitiert, wo 75% der Schweizer Unternehmen gesagt haben, wir setzen KI ein.

Aber von diesen 70% sind 90% Standard-Tools und nur etwa 5% machen etwas anderes wie mit ChatGPT. Ich sage jetzt Texte schreiben und Analysen machen. Sie sollten wirklich KIs in Applikationen setzen und diese dort richtig verwenden und diese auch trainieren, dass sie trainierte KIs haben. Das war sicher ein Learning.

Am Anfang gab es eine Umfrage an dieser Konferenz, wo man gefragt hat: Wie sicher fühlt ihr euch mit dem Umgang mit KI? Da haben praktisch alle die Hände hochgestreckt und gefunden: Ich bin super sicher und super erfahren mit KI. In den verschiedenen Sessions haben wir dann Spezialgebiete angeschaut und die haben dann auch immer wieder gefragt: Wer hat denn Erfahrung mit zum Beispiel Vibe-Coding. Da sind drei Hände hochgegangen, wo ich dann am Schluss schon die Frage stellen musste, haben wir hier auch wieder den klassischen "Dunning-Kruger-Effekt", wo die Leute sich überschätzen und das Gefühl haben, wenn sie mit ChatGPT bei dir einen Brief schreiben können, dann ist alles super.

Ein anderes Thema war, die Digitalstrategie und die KI. Das war ein Vortrag von Mark K. Peter, die strategische Transformation im Zeitalter von KI. Da hat er ein bisschen die Entwicklung gezeigt, die industrielle Revolution und KI und was das strategisch bedeutet.

Dani: Das klingt spannend. Willst du uns dazu noch etwas mehr verraten, was dabei herausgekommen ist?

Erich: Hier blenden wir die Phase der industriellen Revolution ein. Die Aussage von Mark K. Peter war, dass ein grosser Teil der Schweizer Unternehmen noch in der Stufe 3 der industriellen Revolution steckengeblieben ist, d. h. in der Automatisierung.

Etwa 1960 gestartet, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, und nie den Sprung geschafft von der Automatisierung in die digitale Transformation oder Digitalisierung. Ab dem Jahr 2000 war das ein Thema. Viele stecken in der Stufe 3 und haben es nie geschafft, in die Stufe 4 zu gelangen. Und diejenigen, die jetzt in der Stufe 3 sind, versuchen, die Stufe 4 zu überspringen und direkt in die Mensch-Maschine-Symbiose – wie sie das nennen – oder KI, also in die Stufe 5, zu springen. Das funktioniert jedoch nicht, weil, wenn man die Prozesse nicht digitalisiert hat, die Datenqualität oder Datenstrukturen nicht aufgeräumt hat und sein Business nicht digitalisiert hat, wird es ein Debakel wird. Das war auch das, was dort erwähnt wurde.

Ein Satz, den er gesagt hat, war: Wenn ihr eure Spesenabrechnungen immer noch mit Excel macht, dann ist das nicht Digitalisierung. Dann seid ihr noch in der Phase 3, das ist nicht Phase 4.

Dani: Es riecht nach einer klaren Warnung. Hat er auch etwas zu der Strategiearbeit in diesem Zug gesagt? Das war eine klare Warnung von mir aus. Und hat dann auch noch etwas zu der Strategiearbeit gesagt?

Erich: Ja, das hat mich auch fast vom Sockel gehauen, als ich das gehört habe. Er hat gesagt, dass rund 50% der Unternehmen heute keine Strategie mehr haben oder keine Strategiearbeit machen. Und der Grund dafür ist, weil sie einfach finden, es sei zu kompliziert und zu aufwendig, das zu machen. Dabei ist das die Grundlage für mein Unternehmen längerfristig am Markt bestehen können, dass ich einen Plan habe: Wo positioniere ich mich? Welche Kundengruppen will ich ansprechen? Wie verdiene ich mein Geld? Wo investiere ich? Und mir längerfristig Überlegungen mache, damit ich kann jedem aufzeigen, wie der Plan längerfristig aussieht wie ich vorgehen will und was ich erreichen will.

Wenn ich das nicht habe, dann heisst das für mich, dass die Unternehmen einfach von der Hand ins Maul gehen. Sie schauen jeden Tag, was passiert und gehen das dann nachher an. Längerfristige Entwicklungen, ob ich mein Portfolio erweitern muss, ob ich meinen Markt erweitern muss oder andere Massnahmen treffen muss, damit ich strategisch richtig positioniert bin. Die gehen dort dann eigentlich verloren.

Dani: Wenn man die fehlende Strategie hat und nicht die richtige Reihenfolge von dieser Transformation hat, läuft man in Gefahr, den Anschluss zu verlieren?

Erich: Ja, das ist so die Essenz aus dem Vortrag. Was er erzählt hat, war sehr eindrücklich und er hat das auch super vorgetragen. Sie haben aber natürlich nicht nur aufgezeigt, was nicht gut ist und was aktuell nicht funktioniert. Es gibt von Mark K. Peter, von der FHNW, verschiedenste Publikationen zu diesem Thema. Es gibt eine zum Thema digitale Transformation, eine Praxisleitfaden mit Workshop-Anleitungen, Canva-Dokumente, wie ich eine digitale Transformation machen kann. Das ist nicht eine Riesenübung, sondern etwas, das wir in ein paar Tagen als Firma durchführen können. Das Gleiche haben wir für die KI-Strategie gemacht. Das ist auf der Webseite KI-Zentrum. Das werden wir alles auch in den Shownotes unten verlinken, damit ihr auf die Unterlagen zugreifen könnt und das dort entsprechend seht.

Ja, das war es zu der Digital World. Es war genial. Ich kann es jedem empfehlen, da nächste Jahr vorbeizugehen.

Dani: Gut, und vielleicht auch noch ein paar Baselbieter, die dann auch dahin gehen. Nicht nur die aus der restlichen Deutschschweiz.

Aber lass uns doch zu unserem Hauptthema springen. Es ist, wie letztes Mal angekündigt: Headless CMS. Wir hören in letzter Zeit immer wieder in den Pitches von potenziellen Kunden natürlich, dass wir unbedingt ein Headless CMS wollen. Oder ihnen empfohlen wurde, ist auf ein Headless CMS zu setzen.

Wenn man dann aber fragt, wofür, warum und wieso, merkt man immer: Headless CMS ist wieder so ein typisches Passwort, das sich seit zwei Jahren in der Branche sehr tapfer hält. Aber wenn man fragt, was man darunter versteht, hört man ein ganzes Sammelsurium an verschiedenen Erklärungen. Es ist nicht ganz klar, was Headless CMS eigentlich ist. Jetzt müssen wir aber wissen, auf was die Unternehmen achten müssen, wenn sie ein Headless CMS wollen.

Erich: Das klingt etwas komisch. Headless CMS? Was ist ein kopfloses CMS? Darauf gehen wir jetzt ein und erklären euch in verständlicher Art und Weise, was das bedeutet und was die Vor- und Nachteile dieser Sache sind.

Dani: Wir blenden eine erste Folie ein und zeigen eine schematische Darstellung eines normalen CMS. Dann zeigen wir auch gleich eine schematische Darstellung von einem Headless CMS, damit man den Unterschied sieht.

Aber lass uns das doch mal schnell anhand von Headless CMS und traditionellen CMS anschauen. Was heisst das? Erkläre uns mal, was ist da kopflos oder was ist die Grundlage?

Erich: Zuerst einmal das traditionelle CMS. Ein CMS oder jede Web-Anwendung kann man fast sagen, auch ein Onlineshop, da muss man jetzt nicht unbedingt ein CMS nehmen, besteht grundsätzlich, wirklich vereinfacht dargestellt aus zwei Teilen. Das ist ein Backend, wo ich Daten darin pflege, Content anlege, Übersetzungen mache, Navigation pflege. Und ein Frontend. Das Frontend sehe ich jeweils, wenn ich in meinen Webbrowser reingehe, eine URL habe, das was mir dort angezeigt wird. Effektiv, was aber im Hintergrund passiert ist, das ist alles auf dem Server im Hintergrund, wo das verarbeitet wird. Da habe ich im Backend Daten, als Frontend ein Template und das CMS führt das zusammen. Und dann hat es im Frontend entsprechend dann die Anzeige. Backend und Frontend, zwei Teile.

Dani: Was ist dann mit dem Kopflosen oder dem Headless CMS gemeint? Ist das nur noch ein Teil?

Erich: Beim Headless, ich habe es vorhin gesagt, sind das Design und die Daten auf dem Server im Backend. Beim Headless spaltet man den Frontend-Teil, also den Design-Teil, ab. Dieses Abspalten ist der Frontend-Teil. Diesen nennt man den Kopf – daher der Begriff Headless. Das Backend hingegen, in dem die Daten gepflegt und vorhanden sind, ist der Körper. Von dort kommt der Begriff Headless.

Dani: Aber Moment mal, wenn ja dann niemand mehr irgendein Frontend darstellt und man ja nur noch eigentlich das Backend hat, was heisst denn das ganz genau? Wo kommt denn das Frontend her?

Erich: Frontend ist meistens eine zweite Applikation, die auch mit anderen Technologien, anderen Programmiersprachen geschrieben ist. Wo ich andere Entwickler brauche, die das bedienen. Diese zwei Teile kommunizieren über die eine Schnittstelle über ein API, das Backend zur Verfügung stellt, wo die Daten bezogen werden und im Frontend entsprechend richtig angezeigt werden.

Dani: Das klingt so auf den ersten Blick nach viel mehr Flexibilität. Man kann viel mehr damit machen, aber es riecht auch nach mehr Komplexität, nicht nur Flexibilität. Zwei Applikationen, dann noch eine Schnittstelle dazwischen. Kannst du dazu noch etwas sagen? Wie wird denn das verbunden?

Erich:  Hier muss man im Normalfall die Schnittstelle bauen, die den Content im Frontend so darstellen kann, wie wir sie brauchen. Das heisst, der Content wird im Backend entsprechend strukturiert, angelegt und gespeichert, damit es eine für jeden erdenkliche Ausgabeform hat, nach vorne ausgehen werden kann.

Dani: Wenn ich mir das so überlege, für wen ist denn jetzt ein Headless CMS wirklich hilfreich und für wen ist das jetzt eher schwieriger, weil es nicht immer einfach klingt. Es könnte auch komplex sein. Kannst du hier noch etwas dazu sagen, dass wir wissen, für wen ein Headless CMS effektiv eignet?

Erich: Ich glaube der wichtigste Punkt ist, dass das für Firmen ist, den Content in vielen verschiedenen Ausgabekanälen ausspielen. Wenn das nicht der Fall ist, dann ist es eher schon fast ein No-Go, mit einem Headless CMS zu gehen. Oder wenn es strategisch von der Firma her so vorgegeben ist, dass man auf Microservices basieren will.

Aber wie Erfahrung sagt, ist das meistens in grösseren Unternehmen sinnvoll und erst der Fall.

Dani: Das heisst wenn ich vielseitige Touchpoints habe, dann brauche ich eher ein Headless CMS, um die verschiedenen Touchpoints zu nutzen oder ausspielen zu können. Dann muss ich aber auch eine gewisse Datenmenge haben meinen Blogbeitrag einfach auf verschiedene Touchpoints bringen. Dafür brauche ich noch kein Headless CMS oder?

Erich: Ja, das kommt sich eben darauf an, wenn ich natürlich verschiedene Abnehmer daraus habe. Dann kann es auch nach dem schon Sinn machen, dass man das via API zur Verfügung stellt, als Interface.

Aber in den meisten Fällen, gerade beim Content, bei den meisten... Ich wüsste jetzt kein KMU oder auch ein grösseres Unternehmen, bei dem noch so ein mittleres Segment im Aufwärtsgang wäre, das wirklich davon profitieren würde. Das ist für mich wieder so ein bisschen ein Buzzword, das hier verteilt wird, und jeder hat das Gefühl: „Du musst jetzt aufspringen, sonst verpasst du etwas für die Zukunft.“

Was einfach wichtig ist – aus meiner Perspektive und meiner Erfahrung aus Projekten in diesem Bereich – ist: Wenn ich als Unternehmen ein Headless CMS einführen will, muss ich gewisse technische Kompetenzen haben. Damit meine ich nicht Entwickler oder Programmierer, aber ich muss ein Verständnis davon haben, wie APIs funktionieren und wie Daten strukturiert werden. Und meine Erfahrung zeigt auch, dass gerade bei Content-Redakteuren dieses Know-how zum Teil fehlt.

Eines der interessanten Themen ist ja immer, dass Business und Technik miteinander etwas erarbeiten sollen. Oft reden sie komplett aneinander vorbei, bis sie sich irgendwann finden und bei jemandem ein Lämpchen aufgeht: „Jetzt weiss ich, was du gemeint hast.“

Wenn ich als Unternehmen dieses Know-how nicht habe, technisch und bei den APIs, würde ich eher die Finger davon lassen – das kommt nachher nicht gut.

Dani: Was sind denn alles in allem die konkreten Vorteile? Ich überlege mir ein Headless CMS einzusetzen und was sind die Vorteile, die ich in die Waageschale werfen kann? Was wäre da zusammengefasst der Vorteilteil?

Erich: Das eine ist die Flexibilität, die ich habe, wie man sagt, mit einem Headless CMS. Wobei, das sagt meine Erfahrung auch wieder, das ist teilweise in Frage gestellt. Es gibt auch Firmen, die haben so komplexe Prozesse oder komplizierte Prozesse, da geht es auch eine Zeit, bis dem Frontend irgendetwas angepasst ist.

Aber wenn ich den Content habe und den vom Frontend her anzeigen kann, dann brauche ich einfach einen Frontendentwickeln, der im Frontend etwas programmiert und die Daten dann noch hineinzieht. Aufgrund davon werde ich natürlich schneller und flexibler, als wenn ich das im Backend bauen muss. Es hängt auch ein wenig darauf an, wie meine Prozesse bei der Softwareentwicklung entsprechend aufgelistet sind oder wenn ich das mit einem Partner zusammen mache, wie fit der dann auf diesem Gebiet ist. Und dann kann ich, wenn ich neue Touchpoints dazu bekomme, also wieder neue Frontends, wo die Daten hinuntergeliefert werden müssen, dann kann ich bestehende Inhalte schneller dort zur Verfügung stellen. Ich bin weniger abhängig in dieser ganzen Geschichte.

Aber das ist auch wieder tendenziell eher ein Thema, das bei grösseren Unternehmen der Fall ist und weniger bei kleineren und mittleren Unternehmen.

Dani: Gleichzeitig ist es gut, wenn ich Event-Reihen in einer Datenbank habe, die ich mit einer normalen API in einem anderen Touchpoint zur Verfügung stellen kann. Headless CMS zu nutzen. Es gibt ja immer solche Vor- und Nachteile abwägen.

Erich: Ja, aber den Vorteil hast du natürlich, wenn du ein zusätzliches API baust, musst du dann auch wieder authentifizieren. Je nachdem hast du andere Schnittstellentechnologien, das Format ist anders. Und wenn du das über eine Standard-API machst, dann hast du die Authentifizierung, die ist geklärt. Du weisst, wie die Daten kommt da das JSON, kommt da die GraphQL-Antwort oder was auch immer. Das hast du dort soweit gelöst und bist schneller unterwegs und kannst einfach ein Frontend anzupassen.

Aber so wie ich ein klassisches CMS, wie jetzt auch das TYPO3, verstehe, da kann ich ja auch verschiedene Templates verwenden und verschiedene Ausgaben aufbereiten. Darum die Aussage, das ist von mir aus gesehen eher etwas für grössere Unternehmen. Und weniger für kleinere und mittlere, weil diese Technologien gibt es auch bei den klassischen CMS solche Problemstellungen zu lösen.

Dani: Das klingt alles super und so, wie sich das jedes Unternehmen wünscht. Das sind die zwei grossen Vorteile von Headless CMS jetzt. Aber Erich, es gibt sicher auch Nachteile an dieser Technologie. Hast du auch noch etwas dazu?

Erich: Der Nachteil ist, dass ich verschiedene Technologien einsetzen kann. Frontend, Backend entwickeln, die ich dort entsprechend brauche.

Dani: Wir sehen, Headless CMS bringen definitiv mehr technische Komplexität mit. Du brauchst Frontend- und Backendentwickler, was wir bei der CS2 auch haben.

Aber es braucht Entwickler, die sich mit den APIs in den verschiedenen Technologien auskennen. Jede Änderung im Frontend muss auch ein Entwickler vornehmen. Und wie bereits erwähnt, müssen auch die Mitarbeiter auf der Kundenseite verstehen, wie eben Content entsteht, respektive wie Content nachher ausgegeben wird. Und wie sieht es jetzt mit der Benutzerfreundlichkeit für Redakteure aus? In einer normalen CMS sehe ich, was ich baue und was die Benutzerfreundlichkeit ist.

Erich: In der klassischen CMS hast du eine Preview-Funktion, die ich in einer geschützten Version der Webseite in einer Preview anschauen kann. Mit einem Headless-System ist das schon ein schwieriges Unterfangen, wenn ich das machen will. Da braucht es dann schon wieder technische Lösungen. Dass ich z.B. die Frontend-Applikation auf einem weiteren Server installieren muss, damit ich darauf zugreifen kann, was nicht von der Öffentlichkeit zugänglich ist. Das ist nicht bei jedem Headless-CMS der Fall.

Gewisse haben diese Problemstellung gelöst, aber das ist eine der Herausforderungen, die ich habe. Wenn wir arbeiten, ist der Content-Redakteur nicht unbedingt in der Vorschau. Wie gesagt: Wie sieht die Seite aus? Was habe ich geschrieben? Wie erfolgt der Umbruch?

Ein zweites Thema, das ebenfalls hineinspielt, ist das Timing von Beiträgen. Das ist auch eine spannende Frage, wie das gelöst wird. Wenn ich unterwegs bin und meine Kampagnen oder Beiträge um 12 Uhr aufschalte, muss man daran denken. Das muss ebenfalls gelöst sein. Das ist in Headless-CMS nicht so einfach zu implementieren – Stichwort Server-Side-Rendering, SEO usw.

Dani: Das bringt uns zum nächsten Thema. Auf einmal muss ein Navigationspunkt eingeblendet werden, weil die Inhalte jetzt verfügbar sind. Oder wie wird überhaupt schon der Navigationspfad aufgebaut? Kann ich ein URL einfach shorten bei einem Content, das ich jetzt produziere? Oder wie sieht das mit der URL-Struktur aus? Auch SEO ist ein grosses Thema, komplex in der Implementierung, weil das Frontend wird ja dann separat entwickelt auch hier wieder. Ein klassisches CMS gibt ja schon eine Struktur mit, ein Headless CMS gibt das nicht mit. Technisch auch wieder SEO-Probleme, die man lösen muss, damit das in der Hierarchie wieder stimmt. Das ist bei einem Headless CMS sicher auch längerfristig etwas, was auch kostenintensiv sein könnte, wenn man das nicht von Anfang an berücksichtigt.

Erich: Ich persönlich finde, dass TYPO3 - es ein wenig Eigenwerbung - immer noch eines der besten Systeme von der Implementierung her. Du hast dort viele Funktionalitäten wirklich out of the box. Du hast gewisse Content-Types, die schon vorbereitet sind, die du verwenden und kopieren kannst. Dann haben wir das ganze Verlinken usw. von Inhalt, Mehrsprachigkeit, X-Varianten, das ist alles gelöst, was je nachdem in anderen CMS und gerade das Headless neue Herausforderungen bringt, wo der Partner wirklich sattelfest sein muss und sonst wird es je nachdem noch teurer.

Dani: Absolut TYPO3 kann man natürlich als Headless CMS einsetzen. Ich blende gerade noch eine weitere Folie hier unten ein, weil wir nennen TYPO3  ein Decoupled-System. Das heisst, TYPO3 ist eigentlich ein CMS, wie wir es in der ersten Folie gesehen haben. Es ist aber auch ein Headless CMS, welches Content als Headless über APIs ausgeben kann, so wie wir es jetzt von Erich gehört haben. Und wir können im gleichen Zug, eben decoupled, den Frontend-Teil von TYPO3 auch noch nutzen. Das heisst, dann haben wir eigentlich die Best of both Worlds, weil wir sowohl das CMS für die Webseite und für das Internet, das Extranet etc. brauchen können. Und wir können Daten aber auch über das API Headless ausgeben. Das ist natürlich noch besser, weil dann das, was du vorhin gesagt hast, URL-Struktur, SEO etc., das Timing, Preview-Funktionen, ich sehe mal mein Main-Content in der Form, wie ich es haben muss und spiele nachher über das API eigentlich den Content auch an andere Systeme.

Das ist natürlich wieder ein grosser Vorteil für die TYPO3. Wenn man sagt, man würde gerne auf Headless wechseln, ist die TYPO3 natürlich gleich dorthin gehend gut, weil ich beides brauchen kann.

Erich: Eine Hybridversion. Das Beste kann man sagen aus beiden Welten, aus der Headless- und aus der klassischen CMS-Welt. Was heisst der CMS-Ansatz für die tägliche Arbeit des Content-Redakteurs?

Dani: Die Content-Erstellung wird strukturierter. Statt in Seitenlayouts - wie wir es kennen - zu denken, schafft dann eigentlich der Redakteur mit wiederverwendbaren Inhaltsbaustein. Und diese wiederverwendbaren Inhaltsbausteine können dann wieder zu Seiten erbaut werden anhand dieser Bausteine. Nur musst du dann wieder die Relationen dieser Bausteine haben, damit sie nachher auf der Seite wieder richtig ausgegeben werden. Wie ruft man dann diese Bausteine ab? Wo liegen diese Bausteine? Wie kann ich mit diesen umgehen. Aber ich meine, du warst ja schon genügend lange unterwegs in der Industrie. Was waren deine Erfahrungen in diesem Bereich?

Erich: Ich habe es vorher schon mal angekündigt, vielmals scheitert es am technischen Verständnis der Leute und dem Verständnis, wie man Daten strukturiert und Daten aufbaut. Und das führt dann dazu, weil der Headless-Ansatz ja auch von der Content-Aufbereitung anders ist, dass man immer mehr wieder in Richtung des alten Ansatzes geht. Das Headless-System vergewaltigt in diese Richtung hinein, wie der klassische Ansatz war. Dann verliere ich den ganzen Vorteil des Headless-Systems, den ich hatte. Dann habe ich einfach ein Headless-CMS, das umgebaut wurde als ein klassisches CMS. Und das wird dann einfach brutal teuer und kostet wirklich einfach denjenigen, der das macht und verliert alle die Vorteile.

Dani: Aber war trendy. Er hat das Headless-CM eingeführt.

Das ist der Vorteil. Zusammenarbeiten bei Headless ist wirklich wichtig und auch Marketing und Technik müssen intensiver zusammenarbeiten.

Wenn ich dann keine Technik-Know-how habe, wird es noch schwieriger und eben die Agenturen reiben sich die Hände, weil sie Arbeit haben euch zu unterstützen und zu helfen. Wir haben abschliessend als Zusammenfassung zu sagen, dass es ein Ansatz für Grossunternehmer ist und für Grossdatenproduzenten und Verarbeiter.

Erich: Und wenn ich als Firma Microservices in meiner Digitalstrategie verankert habe und meine Reise hinbekommen und ich baue auf das hin, dann ist Headless CMS definitiv das Richtige. Dann macht es Sinn.

Wenn ich aber umgekehrt als Firma wenig Technologiekompetenz in meinem Unternehmen habe, dass alles extern ist, dann würde ich eher davon abraten und es nicht machen. Und dort die Finger davonlassen, das Portemonnaie wird längerfristig Dankeschön sagen.

Dani: Gibt es eine Faustregel, wie viele Kanäle ich bediene, ab wann so ein Headless CMS sich lohnt?

Erich: Ja, theoretisch kannst du sagen, ab zwei. Aber meine Perspektive ist eben, ich kann aus einem klassischen CMS heraus auch verschiedene Templates befüllen. Ich kann auch ein API haben, welches ich Daten nach aussen liefert.

Für mich macht es Sinn, wenn du ab 3-5 Kanäle hast, die beliefert werden. Aber wer ist das? Das ist wirklich jemand, der eine Webseite hat und die gleichen Informationen in einen Android und iOS App liefert und dann vielleicht noch Content hat, dass in Blogsysteme publiziert und veröffentlicht. Aber ich wüsste jetzt ehrlich gesagt im B2C und B2B Bereich nicht wirklich Unternehmen, wo das Sinn macht.

Dani: Vielleicht bleibt es ein Buzzword und wir werden sehen, das ist sicher ein guter Schluss von diesem Hauptthema. Wir haben es jetzt mal beleuchtet und es passt auch gut zu unserer Ausgabe vom Budget.

Wenn man Budget sparen muss, dann ist eben gesagt hast, das Portemonnaie, das längerfristig Danke sagt. Was aber nicht heisst, dass wir nicht das CMS anbieten, aber eben manchmal braucht es gesunden Menschenverstand.

Dani: Gehen wir aber zu unserem Tooltip der Woche. Das ist heute der ChatGPT 5 Prompt Optimizer for OpenAI. Was kann denn das Tool eigentlich? Hast du es schon getestet?

Erich: Klar. Das war etwas vom Ersten, als die Chat-GPT 5 herauskam. Kurz darauf gab es ein sogenanntes Cookbook von OpenAI.

Dort bin ich über den ChatGPT 5 Prompt Optimizer gestolpert. Das ist ein offizielles Tool von OpenAI. Das ist keine fremde App, die auf einer Webseite läuft und x Werbeeinblendungen hat, sondern ein offizielles Tool von OpenAI. Ich kann dort ein Prompt kopieren, das Tool analysiert den Prompt ,optimiert ihn und gibt mir noch an, warum man etwas optimiert hat, damit ich lernen kann, bessere Prompte zu schreiben.

Dani: Das heisst auch, dass ich weniger Tokens brauche, wenn ich jetzt Prompt absetze, die ich einfach schreibe, vielleicht willkürlich.

Erich: Das müsste man ausprobieren, aber das könnte noch sein. Ich bin der Meinung, dass wir noch etwas gesehen haben in diese Richtung. Strom sparen? Ja. Riesenthema, definitiv.

Dani: Aber wir erinnern uns, in der letzten Folge habe ich auch gesagt, ich habe einen Beitrag gelesen von einer, die sagte: ChatGPT 5 ist nicht schlechter geworden, sondern die Leute können nicht prompten. Vielleicht ist wegen dem der sogenannte ChatGPT Prompt Optimizer entstanden.

Erich: Es war eher aus der Richtung heraus – darüber haben wir auch schon einmal gesprochen. Von Version zu Version, beim Upgrade eines LLM-Modells oder eines Assistenten wie ChatGPT-4 oder ChatGPT-5, verhalten sich diese komplett anders im Umgang mit den Prompten, als es etwa die 4i-Version gemacht hat. Der Hintergrund war, dass das Tool auch eine Hilfe sein soll, Prompte aus 4i- oder 3i-Modellen – oder welchen auch immer man verwendet hat – zu übernehmen und zu migrieren. Es ist wie ein Migrations-Tool, zusätzlich zu den Optimierungsmassnahmen.

Dani: Und ich habe etwas gelernt, weil er mir ja sagt, was er macht. Das heisst, du kannst einige konkrete Beispiele nennen. Was macht dann, wenn ich den Prompt reinnehme? Und wofür kann ich das nutzen?

Erich: Wenn ich hier einen klassischen, einfachen Prompt reinnehme, den ich geschrieben habe, strukturiert der Prompt Optimizer die verschiedenen Modelle: Was das Ziel ist, was der Kontext zur Information ist, wie das Ausgabenformat sein soll. Er strukturiert das sauber. Bei jeder Änderung hat es einen Kommentar. Es gibt ein Feld, das beschreibt – aus dem Cookbook, das ich vorhin erwähnt habe, und aus dem Best-Practice-Dokument von ChatGPT 5, wie man Prompte schreiben soll – und gibt dir dann den Hinweis dazu.
Es ist wirklich interaktiv: Du gibst den Prompt rein und bekommst einen besseren Prompt und das Feedback, was abgeändert wurde und warum.

Dani: Und den schicke ich dann ab.

Erich: Den kannst du wieder kopieren, wenn ich es richtig in Erinnerung habe.

Dani: Immer noch copy & paste oder hat es einen Button?

Erich: Das kann sein. Das wüsste ich auswendig nicht. So viel brauche ich auch wieder nicht. Ich mache es ab und zu oder wenn ich eine komplexere Prompte habe, nutze ich es zum Strukturieren.

Dani: Und schön wäre es, wenn er mir noch Fragen stellen würde, wenn er merkt, dass etwas im Kontext fehlt. Letztes Mal hatten wir es auch davon, dass, wenn der Kontext fehlt, nicht das richtige CMS herauskommt.

Erich: Sonst halluziniert man einfach irgendwie darin.

Dani: OpenAI hat jetzt ein detailliertes ChatGPT-5 Prompt Migration and Improvement Cookbook veröffentlicht. Das basiert darauf.

Erich: Und das wird darin erwähnt, das kommt darin vor. Dann gibt es noch eine weitere Seite, auf der ich gute Prompte für ChatGPT-5 schreibe. Das verlinken wir in den Show Notes, damit ihr die Links dazu habt. Was wichtig ist: Der Prompt Optimizer funktioniert nur, wenn ihr ChatGPT aus einem OpenAI-Account habt und eingeloggt seid. Sonst könnt ihr auf dieser Seite nicht zugreifen, dann müsst ihr euch einloggen.

Dani: Gut, das heisst, wir können jetzt in Zukunft alle optimiert prompten oder wir lernen noch etwas davon, wenn dann für uns promptet. Und ja, wenn wir jetzt alle schon besser prompten und alles besser können und alles besser wissen, dann ist es Zeit, dass wir gehen. Wir wünschen euch eine gute Zeit, bleibt gesund, und ich freue mich – wir sagen Tschüss, macht’s gut.

Erich: Tschau zusammen und liken und kommentieren nicht vergessen, das ist immer das Wichtigste für uns.

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