Dani: Wenn wir über die Chancen gesprochen haben, müssen wir auch über die Risiken reden. Ich nehme an, der Verlust der Kundenbeziehung ist eines der grossen Risiken. Wie schätzt du das ein?
Erich: Da gibt es verschiedene Themen. Wenn der Kauf direkt bei den KI-Assistenten wie ChatGPT passiert, dann weisst du als Händler nicht mehr, wer mein Kunde war. Wer hat das überhaupt bei mir gemacht? Eine ähnliche Situation wie bei den Marktplätzen.
Dort liegen die Daten auch bei den Marktplätzen, und ich weiss selbst relativ wenig über meine Kunden. Ich stelle mein Produkt dort ein, verliere jedoch Daten, Bewegungsdaten, Kundendaten und natürlich auch einen Teil der Kontrolle über die Marke. Das Ganze wird nicht mehr so visuell gesteuert sein wie heute über die klassischen Webseiten. Das Branding-Thema haben wir bereits mehrfach angesprochen – auch das wird sehr spannend werden.
Zudem entstehen grössere Abhängigkeiten von den Gatekeepern. Bei Google ist das bereits heute für viele Unternehmen der Fall – sei es in Bezug auf AdWords oder die SEO-Thematik. Zukünftig werden das auch noch die ganzen KI-Assistenten sein, die ich natürlich logge. Dann gibt es rechtlich, datenschutzbezogen auch ganz viele Fragen und offene Punkte, die noch behandelt werden müssen. Wer haftet zum Beispiel, wenn die KI für mich etwas Falsches kauft, was ich gar nicht wollte?
Dani: Zum Glück wird darüber bereits diskutiert – etwa darüber, wer haftet, wenn ein selbstfahrendes Auto in jemanden hineinfährt. Dort sind die Verantwortlichkeiten ebenfalls noch nicht abschliessend geklärt, und genau dieselben Überlegungen werden auch hier relevant werden.
Aber zum Abschluss würde mich etwas interessieren: Wenn du nur einen einzigen Rat an die Führungsetagen – also CMOs, CIOs und andere Verantwortliche – geben dürftest, und du hättest wirklich nur diesen einen Rat: Was sollten sie nächsten Montag als Erstes tun? Was würdest du ihnen empfehlen?
Erich: Produktdaten! Produkte müssen so aufbereitet werden, dass sie technisch einfach überprüfbar, klar strukturiert und maschinenlesbar sind. Das wird in Zukunft der zentrale Erfolgsfaktor sein.
Und es gibt noch einen zweiten Punkt, der in dieser Übergangsphase wichtig ist: Solange noch nicht alles vollständig über APIs läuft, sollte das Frontend optimiert werden, damit die Agenten auch darauf zugreifen können. Das findet heute noch nicht flächendeckend statt, aber es wird definitiv eines der nächsten grossen Themen sein, das auf Unternehmen zukommt.
Dani: Ich staune immer wieder, wenn ich Perplexity frage: „Wo ist das Beratungsformular auf dieser Webseite?“ – und der Agent sich dann selbstständig durch die Seite klickt. Ich bin jedes Mal beeindruckt, wie er das macht. Es ist wirklich genial.
Ein starkes Bild, das du uns hier zeichnest. Am Ende geht es wieder um Schema.org und Produktdaten. Du hast es mir schon unzählige Male gesagt - und es stimmt: Es ist extrem wichtig, dort weiterzukommen.
Ein schönes Bild zum Schluss: Die Datenqualität als Lichtschalter zum Einschalten für die Zukunft deines Unternehmens.
Aber apropos Licht, Erich.
Erich: Ja. Unser Tooltipp: Ich habe aktuell die Situation, dass intern wie auch Kundinnen, Kunden oder Partner noch Weihnachtsgrüsse verschickt oder geschrieben werden sollen. Und mir fällt dann jeweils nur ein: „Frohe Festtage, guten Rutsch“ - und ich frage mich: Kann man das nicht irgendwie ein bisschen kreativer machen?
Dani: Vergiss die Standard-Mails, und vergiss auch die Karten-Plugins, mit denen man einfach irgendeine Karte generieren kann.
Wir machen das dieses Jahr mit einem ganz besonderen Lichtmoment. Wir haben etwas möglich gemacht, bei dem du nicht einfach ein Kärtchen mit Bild und Text verschickst, sondern einen persönlichen Weihnachtssong.
Du verschickst also nicht nur eine Karte, sondern einen individuell generierten Weihnachtssong, der mit deinen Keywords und den Inhalten, die du im Song haben möchtest, erstellt wird – komplett personalisiert.
Erich: Nein. Ich habe es schon für einen Geburtstagssong gesungen. Jetzt singe ich nicht schon wieder. KI.
Dani: Das macht uns ein Tool von alleine. Du gehst auf cs2.ch/lichtmomente, gibst deinen Namen ein, gibst auch den Stil ein, für die Musik, die du möchtest. Ob es jetzt ein Jazz-Weihnachtssong sein soll, ob es ein Schlager oder ein klassisches Weihnachtslied sein soll. Und KI generiert dann den kompletten Song mit Text, basierend ist auf dem, was du an Keywords und Phrasen zu diesem Song dazugeben willst.
Erich: Das heisst, ich kann jetzt auch unserer Buchhaltung eine schöne Ballade schicken – oder unseren Entwicklern einen Heavy-Metal-Song. Und das ist wirklich grossartig.
Dani: Ja, es ist exakt so, wie du es sagst. Es ist extrem witzig, es ist extrem persönlich und komplett made by us - CS2.
Erich: Ja, das probieren wir jetzt gleich noch aus – hat das in sich. Ich glaube, wir machen hier unten in den Shownotes einen Song über Zweiblog, verlinken ihn und verschicken ihn anschliessend.
Wenn ihr diesen Song hört, könnt ihr selbst damit loslegen.
Dani: Mit diesem Gedanken sagen wir natürlich: Startet euch einen Lichtmoment und erfreut jemanden - eure Liebsten, Partnerinnen und Partner, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - mit einem solchen persönlichen Lichtmoment. Sie werden sich freuen, und ihr werdet euch ebenfalls freuen, denn ihr bekommt die E-Mail ja auch und könnt den Song hören, den ihr mit euren eigenen Schlagwörtern, Keywords und Phrasen produziert habt.
In diesem Sinne: Bringt euch ins Licht - mit einem Lächeln. Und Lächeln ist bekanntlich gesund.
Wir danken euch im Jahr 2025 herzlich fürs Zuhören. Das hier wird unsere letzte Folge in diesem Jahr sein. Doch Anfang des nächsten Jahres geht es Schlag auf Schlag weiter.
Ich könnte ja schon einmal die Crystal Ball befragen - vielleicht reden wir auch nächstes Jahr wieder über ähnliche Themen. Aber es ist schon so, wir sind in einer leicht erfüllten Zeit.
Erich: KI. Ich gehe schwer davon aus, da wird sich nicht viel ändern.
Dani: Weihnachten fällt immer in die dunkelste Jahreszeit, und gerade dann sind Lichtmomente besonders wertvoll. Wir freuen uns auf die Songs, die ihr generiert. Und ja – es ist auch eine schwierige Zeit, denn ein wenig Unsicherheit schwingt immer mit, die Zukunft ist nicht ganz klar.
Erich: Ja, im Moment habe ich schon Respekt vor der Entwicklung, vor all dem, was gerade passiert.
Dani: Und ich glaube, es ist wichtig, dass ihr hier digital weiter nach vorne schaut und natürlich unseren Zweiblog nicht verpassen. Wir wünschen euch Merry Christmas und eine gute Zeit. Machet’s gut.
Erich: Bis 2026. Bleibt gesund. Tschüss.